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KühlhausZitternde Leinwand: Ali Kaafs „Box of Pain“ im Kühlhaus

Ali Kaaf, „Box of Pain“, Video Still, 2016 Foto: © Ali Kaaf

Ali Kaafs Video-Installation lässt aus den Höhen des obersten Stockwerks im Kühlhaus zunächst ein Wasserbecken vermuten: Abstrakte Formationen schlagen Wellen, zittern leicht. Es wirkt, als habe Kaaf seine Tuschearbeiten auf Papier animiert, die er sonst an verschiedenen Stellen ausbrennt, bis tiefschwarze Texturen entstehen. Alle drei Stockwerke des alten Gebäudes rahmen die Arbeit, das Innere ins Dunkle getaucht, der Blick von der einzigen Lichtquelle, der Videoprojektion, angezogen, die zur Musik von Atilla Wiegand zu tanzen scheint. Auch ohne den Hintergrund der Arbeit, die Verarbeitung von Gewalterlebnissen, ist das Seh­erlebnis vom 2. Stock aus vollkommen anders. Die Projektion lässt keinen Abstand mehr zu, die schwarzen Stoffbahnen, mit denen der Projektionsraum ausgekleidet ist, nehmen die Form einer offenen Grabstätte an. Von hier aus gehört, wirkt Wiegands Musik melancholisch, die Atmosphäre ist sakral, kühl, beklemmend, bannend zugleich. NYM

8. 9.: Dichterlesung mit Golan Haji und Claudia Baswari, 19 Uhr. Bis 3. 10., Mo.–Fr. 14–19, Sa. 12–20 Uhr, Luckenwalder Str. 3

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