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Archiv-Artikel

Kuba über Parteigrenzen hinweg

Edgar Grönda wird Insolvenzverwalter im Vegesacker Kuba. „Not-Vorstand“ soll Axel Adamietz werden. Der betont, in Bremen-Nord jenseits jeglicher Parteipolitik zu agieren

Von kli

Bremen taz ■ Insolvenzverwalter im Vegesacker Kulturbahnhof (Kuba) wird der Rechtsanwalt Edgar Grönda. Das gab das Amtsgericht am Freitag bekannt und nahm damit den Insolvenzantrag des bisherigen Vorsitzenden des Kuba, Udo von Stebut, an. Als Not-Vorstand soll Rechtsanwalt Axel Adamietz das Amt von Udo von Stebut übernehmen und mit Insolvenzverwalter Grönda zusammenarbeiten.

Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann (CDU) sieht in dem Insolvenzantrag die „Chance für einen geordneten Neuanfang“ und betonte: „Der Kuba als kultureller Ort in Bremen-Nord steht dabei nicht zur Dispostition.“ Gleichzeitg verwehrte sich Motschmann gegen Vorwürfe des FDP-Landesvorsitzenden Peter Bollhagen, die Vorgänge in Bremen-Nord seien ein „Versuch, die Kulturlandschaft in Bremen-Nord CDU-nah umzukrempeln“. Motschmann: „Die Prüfung von Zielvereinbarungen und Wirtschaftsplänen ist an die Grundsätze rechtmäßigen Verwaltungshandelns gebunden. Dass Parteibücher dabei eine Rolle spielen sollen, ist abwegig.“

Den taz-Bericht vom gestrigen Freitag über die FDP-Sicht auf die Vorgäng (“Kuba: Liberale sehen sich als Sieger“) kommentierte Rechtsanwalt Axel Adamietz mit den Worten: „Wenn eine Partei sich hier einen Sieg auf eine Fahne schreiben wollte, dann finde ich das bei jeder Partei verheerend, einschließlich bei der FDP“. Vielmehr gehe es darum, für Bremen-Nord über Parteigrenzen hinweg zu einer Lösung zu kommen. Er werde in Bremen-Nord jenseits jeglicher Parteipolitik dafür arbeiten, „in der heutigen Gesellschaft kulturelle Entfaltungsmöglichkeiten zu entwickeln, und zwar jenseits von TV-Shows und Video-Games“.

Der stellvertretende Vorsitzende des Kito, Volker Kolz, verwehrte sich scharf gegen die von der FDP proklamierte Machtposition in Bremen-Nord. „Die FDP hat nicht den Funken eines Einflusses im Kito“, sagte Scholz der taz. Dass die FDP die drei Kultureinrichtungen in Bremen-Nord in ihrer Hand wähne, sei „der größte Schwachsinn, den es überhaupt gibt. Der Vorstand des Kito hat sich eindeutig von einer FDP-Einflussnahme distanziert. “ Die Zeit der Parteipolitik in den Einrichtungen sei längst vorbei. „Unsere Verhandlungskommission hat seit einem halben Jahr eine vertrauensvolle Ebene mit der Kulturverwaltung.“ kli