Kritik an Sozialbehörde: Streit um Zahlen über Pflegesystem
Die Hamburgische Pflegegesellschaft wirft der Sozialbehörde vor, wichtige Erkenntnisse für die künftige Entwicklung des Pflegesystems zurückzuhalten. Laut Geschäftsführer Jens Stappenbeck hat die Behörde sich bei Verhandlungen mit seiner Gesellschaft auf ein Papier berufen, das sie in der Schublade behält. Die bisherige Rahmenplanung für das Pflegesystem gehe davon aus, dass auf Dauer weniger Plätze benötigt würden. Von den rund 14.000 stationären Plätzen sollten bis 2005 an die 1.000 wegfallen. Den Andeutungen der Sozialbehörde zufolge aber wisse auch diese, dass der Bedarf an Pflegeplätzen vielmehr steigt.
Das hat das Amt gestern bestätigt. „Wir gehen davon aus, dass wir bis 2015 rund sieben Prozent mehr Pflegefälle haben werden als im Moment“, sagte Behördensprecher Oliver Kleßmann. Falsch aber sei, dass sein Amt neue Zahlen vorliegen habe und zurückhalte. Die zur Verfügung stehenden Zahlen seien schon vor zwei Jahren vom statistischen Landesamt erhoben worden und bekannt. Die Behörde sei lediglich damit beschäftigt, sie aufzuarbeiten und in ein entsprechendes Konzept umzusetzen. EE
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