Kriege anderswo: Krieg in Angola
■ Alle denken an das Kosovo. Unsere Serie erinnert an Konflikte in aller Welt. Teil 22
Seit über 30 Jahren herrscht in Angola Krieg mit wechselnden Teilnehmern. Ab den frühen 60er Jahren kämpfte die Befreiungsbewegung MPLA gegen die Kolonialmacht Portugal; ab 1974 die von Kuba mit Truppen gestützte MPLA-Regierung gegen die rivalisierende, von Südafrika, Zaire und den USA unterstützte Rebellenbewegung Unita; nach dem Abzug der ausländischen Truppen 1989 MPLA allein gegen Unita. Ein Friedensschluß 1994 unter UN-Überwachung brach vergangenes Jahr zusammen. Seit Dezember 1998 ist der Krieg wieder voll entflammt.
Die elf Millionen Einwohner des Landes haben nie Frieden gekannt. Die Hälfte von ihnen ist wieder auf der Flucht, die meisten von ihnen haben mindestens die Hälfte ihres Lebens als Flüchtlinge verbracht. Die MPLA-Regierung wie auch die Unita-Rebellenbewegung werden sich in ihrer Strategie immer ähnlicher: Beide halten sich mit mafiösem Rohstoffexport über Wasser – Öl bei der MPLA, Diamanten bei der Unita – und beide scheren sich nicht um die Zivilbevölkerung in ihren Herrschaftsgebieten. Der Unterschied ist lediglich, daß im Regierungsgebiet Hilfsorganisationen Zutritt haben, im Unita-Gebiet nicht.
Im neuen Krieg erscheint die Unita auffallend stark. Sie hat sich massiv aufgerüstet und sich mit den Kriegsmaschinerien Ugandas und Ruandas verbündet, geeint durch ein gemeinsamen Interesse an der Schwächung der Regierung Kabila im Kongo und der mit dieser verbündeten Regierung Angolas. War die Unita jahrelang auf das zentralangolanische Hochland beschränkt, steht sie heute vor dem Durchbruch zu den Regierungshochburgen an der Atlantikküste. D.J.
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