Krieg in Syrien: Die Luftwaffenangriffe gehen weiter
Nach der Evakuierung der Rebellengebiete von Aleppo bombardieren Russland und Syrien jetzt Ziele in der Provinz.

Dabei seien die Ortschaften Chan al-Assal rund 14 Kilometer westlich der Stadt sowie Hreitan, Andan und Atareb getroffen worden. In der Provinz Aleppo kontrollieren Rebellengruppen noch größere Gebiete im Süden und Westen. Auch die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens wurde Ziel von mindestens acht Luftangriffen, die sich gegen die Städte Binisch, Sarakeb und Dschisr al-Schakur richteten.
Zahlreiche evakuierte Kämpfer und Zivilisten aus den ehemaligen Rebellengebieten im Osten Aleppos waren mit Bussen in die Provinz Idlib gebracht worden. Idlib wird seit Monaten immer wieder bombardiert; es wird erwartet, dass die nächste große Offensive der syrischen Armee dieser Provinz gilt. Die Region ist eine Hochburg vor allem radikal-islamistischer Rebellengruppen.
Am Donnerstag hatte die syrische Armee nach jahrelangen Kämpfen um die Stadt Aleppo erklärt, sie habe die einstige Millionenmetropole wieder vollständig unter ihrer Kontrolle. Russische Truppen fanden nach Angaben des Verteidigungsministeriums vom Montag in Aleppo Massengräber. Sie enthielten die sterblichen Überreste „von mehreren Dutzend Syrern, die grauenhafte Folter und Massaker erlitten“, erklärte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.
Zudem hätten die Aufständischen dort auch zahlreiche Sprengfallen und Minen gelegt, die die Zivilbevölkerung gefährdeten, kritisierte Konaschenkow. Diese Angaben waren von unabhängiger Seite zunächst nicht zu überprüfen.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
CDU-Politiker boykottiert Radio Bremen
Zu links, zu grün, zu schlecht
EU-Antwort auf Putin und Trump
Zu wenig und zu spät
Vertreibung von Palästinensern
Amerikaner in Gaza
USA in der Ukraine
Geheime Verhandlungen mit der Opposition
Kopftuchstreit in Spanien
Glaube und Feminismus
Protestaktion gegen CDU-Chef Merz
Alle Tassen im Konrad-Adenauer-Haus?