Krieg in Syrien: Türkei erwartet ABC-Waffen-Opfer
Die Türkei stellt sich darauf ein. Opfer atomarer, biologischer und Kampfstoffe behandeln zu müssen. In Flüchtlingslagern werden Dekontaminierungszelte errichtet.
![](https://taz.de/picture/161812/14/SyriaChemicalWeapons.jpg)
ISTANBUL afp | Die Türkei bereitet sich auf die Behandlung von Opfern atomarer, biologischer oder chemischer Kampfstoffe aus dem benachbarten Syrien vor. Es gelte, auf alle möglichen Bedrohungen vorbereitet zu sein, sagte der zuständige Regierungsbeamte Veysel Dalmaz der türkischen Zeitung Zaman.
Demnach werden in Flüchtlingslagern der türkischen Grenzprovinzen Sanliurfa und Gaziantep spezielle Dekontaminierungszelte eingerichtet. In den vergangenen Wochen hatten sich Regierung und Rebellen in Syrien gegenseitig vorgeworfen, im Bürgerkrieg chemische Kampfstoffe eingesetzt zu haben.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte vergangene Woche von einem C-Waffen-Einsatz durch Syriens Regierung gesprochen. Nach Presseberichten will Erdogan seinen Vorwurf unter anderem mit Hilfe von Blutproben mutmaßlicher Opfer syrischer Chemiewaffen untermauern.
In zehn Tagen will Erdogan bei einem Besuch in Washington mit US-Präsident Barack Obama über die Lage in Syrien sprechen. Am Wochenende sagte Erdogan mit Blick auf Meldungen über erneute Massaker syrischer Regierungstruppen, der syrische Präsident Baschar al-Assad werde für die Verbrechen einen „sehr hohen“ Preis bezahlen.
Seit Ausbruch des Konflikts im südlichen Nachbarland Syrien hat die Türkei nach offiziellen Angaben knapp 200.000 syrische Flüchtlinge in Lagern entlang der Grenze untergebracht. Hinzu kommen mehrere zehntausend Syrer, die außerhalb der Lager bei Verwandten oder in angemieteten Wohnungen in der Türkei leben.
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