Krieg in Syrien: Deutsche im Kampf gegen IS getötet
Eine deutsche Staatsbürgerin, die in der türkischen Kommunistischen Partei war, ist in Syrien gestorben. Sie kämpfte auf kurdischer Seite gegen den IS.
BEIRUT/AL-HASSAKA ap/dpa | Bei Kämpfen zwischen kurdischen Milizen und der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien ist eine Deutsche getötet worden. Sie sei Mitglied der Kommunistischen Partei der Türkei gewesen und am Samstag nahe dem Dorf Tal Tamr ums Leben gekommen, teilten die Kurdischen Volksschutzeinheiten am Montag mit, in deren Reihen die Frau gekämpft hatte.
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und eine Kurdische Partei im Irak bestätigten den Tod der Deutschen. Sie ist demnach die erste ausländische Kämpferin, die aufseiten der Kurden bei Gefechten gegen den IS getötet wurde.
Die Frau sei 19 Jahre alt gewesen, hieß es weiter. Zunächst war ihr Alter mit 20 Jahren angegeben worden. Ein im Internet verbreitetes Video soll die Frau zeigen, die seit sechs Monaten gegen den IS gekämpft haben soll. Darin sagt sie, sie sei nach Nordsyrien gekommen, „weil man hier für die Menschlichkeit kämpft“.
Die IS-Terroristen kontrollieren je rund ein Drittel des Iraks und Syriens. Die von den USA angeführte Koalition griff eine vom IS kontrollierte Ölraffinerie in Syrien an. Nach Schätzungen der Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben bei den Angriffen in der Nacht zu Montag rund 30 Menschen. Angegriffen wurden den Angaben zufolge eine Raffinerie nahe der türkisch-syrischen Grenze vor der Stadt Tal Abjad.
Aufnahmen der türkischen Nachrichtenagentur Dogan zeigten die Luftangriffe. Zu sehen war auch ein riesiger Feuerball, der die Raffinerie einhüllte.
Die IS-Terroristen finanzieren ihre Kämpfe mit Ölverkäufen auf dem Schwarzmarkt. Die von den USA angeführte Koalition bestätigte die Angriffe zunächst nicht.
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