Krieg anderswo: Der Tamilenkonflikt
■ Alle denken an das Kosovo. Unsere Serie erinnert an Konflikte in aller Welt. Teil 10
Seit 1983 kämpfen im Norden und Osten Sri Lankas die „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit. Zuvor waren jahrelange Versuche der hinduistischen Tamilen gescheitert, mehr Rechte und eine Autonomie gegenüber der Bevölkerungsmehrheit der buddhistischen Singhalesen durchzusetzen. Auf die Kriegserklärung der LTTE reagierten Militär und singhalesische Gruppen mit verschärfter Repression. Seitdem tobt ein brutaler Krieg, den keine Seite für sich entscheiden kann. Die LTTE setzt Selbstmordkommandos und Kindersoldaten ein und geht auch gewaltsam gegen gemäßigte Tamilen vor. Bis 1995 war die nördliche Jaffna-Insel die Hochburg der LTTE.
1987 einigten sich Indien und Sri Lanka auf die Entsendung einer indischen Friedenstruppe. Sie wurde 1990 aber wieder abgezogen, nachdem sie verstärkt zur Zielscheibe von LTTE-Angriffen geworden war. Auch singhalesische Gruppen bekämpften mit Bombenanschlägen den Friedensversuch.
Nach dem Wahlsieg von Chandrika Bandaranaike Kumaratunga kam es 1995 zu einem Waffenstillstand, der jedoch nur von kurzer Dauer war. Bisher hat der Krieg über 50.000 Todesopfer gefordert, darunter rund 10.000 LTTE-Kader und 8.000 Soldaten. Zehntausende verließen das Land. Zuletzt kam es im Februar und März zu Kämpfen im Rahmen einer Offensive der Regierungstruppen. han
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