Kreuzfahrt mit Seenotrettung: Tui-Schiff rettet 111 Geflüchtete
Ein Kreuzfahrtschiff nimmt Geflüchtete in Seenot auf. Derweil wollen Ärzte ohne Grenzen ein neues Schiff, die „Ocean Viking“, ins Mittelmeer entsenden.
![Die Marella Discovery 2, ein großes, mehrstöckiges Kreuzfahrtschiff vor dem Hafen Venedigs. Die Marella Discovery 2, ein großes, mehrstöckiges Kreuzfahrtschiff vor dem Hafen Venedigs.](https://taz.de/picture/3569939/14/Marella_Discovery_Kreuzfahrtschiff_Gefluechtete_Seenot_Mittelmeer.jpeg)
Seit die Balkanroute weitgehend geschlossen ist, versuchen viele Migranten, mit von Schleusern organisierten Überfahrten aus Griechenland oder direkt aus der Türkei nach Italien zu gelangen. Andere versuchen es weiterhin auf dem Landweg, obwohl Tausende vor allem in Serbien und Bosnien-Herzegowina festsitzen. Häufig führt ihr Weg durch Nordmazedonien. Dort wurden am Freitag 34 Menschen verletzt, als es bei der Flucht eines Schlepper-Kleinbusses vor der Polizei zu einem Unfall kam.
Der Kleinbus war bei Demir Kapija, 45 Kilometer nördlich der griechischen Grenze, führerlos von der Autobahn abgekommen und in einen 14 Meter tiefen Graben gestürzt. Zuvor war der Fahrer aus dem Fahrzeug gesprungen, um der Polizei zu entkommen. Das berichtete der nordmazedonische Fernsehsender A1 unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Unter den 33 verletzten Migranten waren auch Kinder. Auch der Schlepper verletzte sich beim Sprung aus dem fahrenden Kleinbus schwer.
Migranten aus Afrika wählen meist die Route von der libyschen Küste nach Italien. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen kündigte am Sonntag an, gemeinsam mit SOS Méditerranée ein neues Schiff in das mittlere Mittelmeer zu entsenden, um Flüchtende zu bergen.
Die 69 Meter lange „Ocean Viking“ sei 1986 für die Notfallrettung von bis zu 200 Menschen von Ölplattformen konzipiert worden und fahre unter norwegischer Flagge. Sie sei mit vier schnellen Rettungsbooten und einer Klinik mit mehreren Räumen ausgestattet und solle Ende des Monats im Zielgebiet sein. Das Vorgängerschiff „Aquarius“ hatte auf Druck Italiens hin 2018 die Suche im Mittelmeer einstellen müssen.
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