piwik no script img
taz logo

Krawalle nach Wahl in ElfenbeinküsteTausende Häftlinge begnadigt

Nach der Wahl 2010 hatte es monatelange Unruhen gegeben und tausende Verhaftungen. Tausende Gefangene wurden nun begnadigt.

Gnädig: Elfenbeinküstes Präsident Alassane Ouattara. Foto: dpa

Abidjan afp | In der Elfenbeinküste hat Präsident Alassane Ouattara 3.100 Gefangene begnadigt. Einige von ihnen würden sofort entlassen, für andere Häftlinge werde das Strafmaß herabgesetzt, sagte der Staatschef am Donnerstag in seiner Neujahrsansprache.

Es handelt sich um Gefangene, die wegen der blutigen Krawalle nach der Präsidentschaftswahl 2010 verurteilt worden waren.

Ouattara steht seit 2010 an der Spitze der Elfenbeinküste, im Oktober wurde er wiedergewählt. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte sich sein Amtsvorgänger Laurent Gbagbo geweigert, den Sieg Ouattaras anzuerkennen.

Es war zu monatelangen Unruhen in dem westafrikanischen Land gekommen, in deren Verlauf 3.000 Menschen getötet wurden.

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Bitte verkürzen Sie nicht immer die Geschichte. Die Verbündeten Outaras haben sich mit den Verbündeten Gagbos schwere Kämpfe geliefert. Die UN und Frankreich haben Outara militärisch unterstützt, Gagbo aus seinem Palast gebombt, festgenommen und nach Den Haag überstellt. Dort wartet er seit 2010 auf sein Urteil wegen Verbrechenn gegen die Menschlichkeit. Zwischenzeitlich hat Outara die Frau von Gagbo zu einer langjährigen Haftstrafe in der Elfenbeinküste verurteilen lassen. Die Verbündeten Ouataras sind mit Waffengeawlt vom Norden auf Abidjan vorgerückt und haben schliesslich die Hauptstadt "eingenommen". Outara hat dies gut geheissen, wie auch die westlichen Mächte. Es wäre interessant zu untersuchen, ob die Anklagepunkte gegen Gagbo auch auf Ouatara zutreffen würden. Würde Outara dann nach Den Haag überstellt? Hat Outara denn auch die ins Gefängnis gesteckt, die in seinem Namen Greuel und Gewalttaten gemacht haben, damit er an die Macht kam? Wer wird den jetzt nur mit geringeren Haftstrafen bedacht - die ja nun zumindest schon 5 Jahre sind ? Waren unter den 3100 Gefangenen auch politische Gefangene? Waren die Prozesse gegen diese rechtsstaatlich gewesen? Raum für Recherche. Mit freundlichen Grüssen Henning Lilge

taz zahl ich illustration
taz zahl ich

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – ohne Paywall. Das geht nur, weil sich viele Leser:innen freiwillig an der Finanzierung beteiligen und unseren kritischen Journalismus unterstützen. Sind Sie schon dabei? Unterstützen Sie jetzt die taz.