: Krause: Jedem seine Stasi-Akte
■ Volkskammer vertagte Einigungsvertrag / Bonn bleibt stur im Streit um Verfügung über Stasi-Akten
Berlin (taz) - Die Volkskammer hat gestern die Debatte zum Einigungsvertrag vertagt, Ministerpräsident de Maiziere kündigte „Nachbesserungen“ in der Frage der Stasi-Akten an. Bonn reagierte darauf zunächst ablehnend. Staatssekretär Günther Krause dagegen erklärte, DDR-Bürger sollten ein Recht auf Einsicht in die Stasi-Akten erhalten: „Ich denke schon, daß jemand auch den Antrag stellen kann, seine Akten selbst zu vernichten - das sollte künftig eine individuelle Entscheidung sein.“ Die Stasi-Besetzer fordern von Bundestagspräsidentin Süssmuth, das Volkskammergesetz über die Verwaltung der Stasi-Akten zu respektieren. Dankward Brinksmeier, lange zuständig für die Überprüfung von Abgeordneten, meint im taz-Interview, schuld an der schleppenden Aufklärung seien alte Stasi-Strukturen in den Auflösungs-Komitees und Minister Diestel.SEITE 5
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