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Kostenlos surfenJetzt bloß nicht ausruhen

Joanna Itzek
Kommentar von Joanna Itzek

Der Senat wird beim Wlan endlich seiner Vorreiterrolle gerecht - zumindest ein bisschen.

E s hatte bislang etwas von einem schizophrenen Akt, wenn sich der Senat um einen freien drahtlosen Internetzugang in der Stadt für alle bemühte. Einerseits gab man sich fortschrittlich: Schon die rot-rote Regierung hatte sich das Projekt „Freies WLAN“ dick auf die Fahnen geschrieben. Und Rot-Schwarz packte es gleich in den Koalitionsvertrag. Nur rumgekommen ist dabei außer großen Worten nicht viel. Alle Versuche, ein städtisches WLAN zu etablieren, scheiterten.

Endlich Vorreiter

Nun wird der Senat seiner Vorreiterrolle endlich gerecht – zumindest ein bisschen. Im Bundesrat will Berlin zusammen mit Hamburg durchsetzen, dass das Haftungsrisiko für die Betreiber von WLANs beschränkt wird. Und hat mit diesem Plan die anderen Länder überzeugt: Eine einstimmige Mehrheit in der Länderkammer scheint sicher. WLAN-Betreiber könnten so mit mehr Rechtssicherheit etwa bei illegalen Uploads rechnen. Sie müssten nicht mehr für Straftaten einstehen, die über ihre Internetverbindung von anderen begangen werden.

Das gibt auch den Plänen für ein freies WLAN in Berlin einen Schub. Wichtig ist, dass der Senat sich nicht auf diesem rechtlichen Erfolg ausruht, der kostenlos zu haben war. Denn ein anderes Problem besteht weiter: Berlin will für den Aufbau der nötigen Struktur kein Geld lockermachen. Der Senat verlässt sich auf kommerzielle Betreiber, die das Drahtlosnetz über Werbung finanzieren sollen. Das rechnet sich nur in der Innenstadt. Damit möglichst alle Berliner etwas vom freien WLAN haben, kommt der Senat nicht drum herum, endlich mit den Freifunkinitiativen zu kooperieren.

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Joanna Itzek
Redakteurin taz.Berlin
Jahrgang 1981, volontierte 2007 im Haus und schrieb dann für die taz aus Ramallah, Kairo, Pankow und Charlottenburg, denn Auslands- und Lokaljournalismus sind Geschwister im Geiste.
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