Korruption in Südkorea: Park bietet Rücktritt an
Die Präsidentin will ihr Amt abgeben, wenn für einen sicheren Machtwechsel gesorgt wird. Die Opposition hat ein Amtsenthebungsverfahren gegen sie eingeleitet.
Die größte Oppositionspartei Minjoo in Südkorea kritisierte Parks Ankündigung als Trick, eine für Freitag geplante Abstimmung über ein Amtsenthebungsverfahren zu verhindern. Die Partei werde dieses aber weiterhin anstreben. Zudem hatte die Opposition im Laufe des Dienstags vorgesehen, einen unabhängigen Sonderstaatsanwalt zu ernennen, der zu dem Skandal rund um Park ermitteln soll.
Staatsanwälte werfen Park vor, in mutmaßliche kriminelle Aktivitäten ihrer Vertrauten Choi Soon Sil verwickelt zu sein. Demnach soll Choi hinter den Kulissen bei Regierungsgeschäften die Strippen gezogen und Unternehmen erpresst haben, um illegal Vermögen anzuhäufen. Park hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Auch einige von Parks konservativen Verbündeten hatten sich für einen Rücktritt ausgesprochen. Sie solle lieber in Ehren aus dem Amt treten anstatt durch ein Enthebungsverfahren dazu genötigt zu werden, erklärten sie. Parks möglicher Rücktritt wäre der erste derartige in Südkorea seit 1960. Der erste Präsident des Landes, Syngman Rhee, war damals nach einem Aufstand der Bevölkerung nach Hawaii geflohen.
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