Korruption in Brasilien: Auf Öl ausgerutscht
Die Staatsanwaltschaft hat zwei hochrangige Politiker wegen Korruption angezeigt. Sie sollen Teil der Schmiergeld-Affäre um den Ölkonzern Petrobras sein.
Sowohl Cunha als auch Collor sagten gegenüber lokalen Medien, sie hätten sich nichts zuschulde kommen lassen. Cunha wird beschuldigt, zwischen 2006 und 2012 im Zuge des Baus zweier Bohrschiffe von Petrobras fünf Millionen Dollar an Schmiergeldern akzeptiert zu haben. Er wurde wegen Korruption und Geldwäsche angezeigt.
Über den Fall Collor gelangten keine Einzelheiten an die Öffentlichkeit. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft wurde darauf verzichtet, da die Anzeige auf Anschuldigungen eines aktiven Informanten beruhe. Die Enthüllung von Details würde die weiteren Ermittlungen gefährden, hieß es. Collor war zwischen 1990 und 1992 der erste freigewählte Präsident Brasiliens, ehe er nach Korruptionsvorwürfen aus dem Amt enthoben wurde. Heute ist er Senator.
Nach brasilianischem Gesetz können Anklagen und Rechtsprechungen gegen Bundesabgeordnete und andere hochrangige Regierungsvertreter nur vom Obersten Gerichtshof des südamerikanischen Landes getätigt werden. Bis zu einem Urteil dürften Jahre vergehen.
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