: Koreas Jets unter der Lupe
Absturz einer Frachtmaschine bei London fordert vier Todesopfer. Ursache noch unklar
London/Seoul (dpa) – Nach dem Absturz einer koreanischen Frachtmaschine vom Typ Boeing 747 in der Nähe des Londoner Flughafens Stansted werden nun die Sicherheitsmaßnahmen der Korean Airlines (KAL) überprüft. Das britische Verkehrsministerium kündigte gestern an, die Betriebsregeln für KAL-Frachtflüge unter die Lupe zu nehmen. Bei dem Absturz waren am Mittwochabend drei koreanische Besatzungsmitglieder und ein Wartungsingenieur ums Leben gekommen. Der Touristen-Flughafen im Nordosten von London blieb bis gestern Mittag geschlossen.
Das 19 Jahre alte Flugzeug war zwei Minuten nach dem Start etwa vier Kilometer vom Terminal entfernt in einen Wald gestürzt. Die Ursache war gestern noch unklar. Nach Angaben der Polizei hatte die vollgetankte Maschine zwei Kilogramm „entzündlicher Materialien“ an Bord. Augenzeugen berichteten von einem „riesigen Feuerball“.
Der Polizei zufolge hatte die Besatzung nicht einmal Zeit, einen Notruf zu funken. Einer der beiden Flugschreiber konnte geborgen werden. Es sei noch zu früh, über die Absturzursache zu spekulieren, sagte Polizeisprecher Charles Clark. „Wir sind unendlich dankbar, dass es nicht schlimmer war.“
Die südkoreanische Regierung verhängte gegen die Fluggesellschaft neue Strafmaßnahmen und verlängerte das bestehende Verbot gegen Korean Air, neue internationale Strecken aufzunehmen. Das Verbot war wegen des Absturzes eines KAL-Jumbo-Jets im August 1997 über der US-Pazifikinsel Guam mit 228 Toten im November verhängt worden. KAL entschuldigte sich für das neue Unglück. Die Gesellschaft unternehme „größte Anstrengungen“, um die Sicherheit zu verbessern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen