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Kooperation gegen Pflanzensterben

■ Wissenschaftler wollten bedrohte Arten retten / Viele Pflanzen schon ausgerottet

Braunschweig. In einem noch nie dagewesenen Tempo sterben weltweit Pflanzenarten aus. Die Sorge um die Vielfalt führt rund 140 Experten aus 45 Ländern derzeit zu einem viertägigen Kongreß nach Braunschweig. „Im Laufe der gesamten Erdgeschichte sind noch nie so viele Pflanzen in kurzer Zeit unwiederbringlich verlorengegangen“, sagte Lothar Frese, Leiter der in Braunschweig ansässigen Datenbank der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ). Die Tagung, von mehreren internationalen Trägern organisiert, findet in der Bundesanstalt für Landwirtschaft (FAL) statt.

„Die menschliche Einwirkung auf die Sterberate bei Pflanzensorten ist beunruhigend“, betonte der Wissenschaftler. Vor allem die Umweltverschmutzung und marktwirtschaftliche Aspekte gefährdeten den Bestand. Dabei sei jede genetisch festgelegte Eigenschaft – wie zum Beispiel die Resistenz gegen einzelne Viren oder Schädlinge – für neue Züchtungen wichtig. „Das sind Optionen für die Zukunft. Oft wissen wir heute noch nicht, welche Eigenschaft wann gebraucht wird“, erläuterte Frese.

Rund 1.300 Einrichtungen, darunter die Gen-Banken, beschäftigen sich weltweit mit dem Problem der knapper werdenden pflanzengenetischen Ressourcen. „Die Tagung soll unter anderem die Kooperation der Einrichtungen stärken“, sagte Frese. Er könne sich durchaus auf internationaler Ebene eine Arbeitsteilung durch Spezialisierung auf einzelne Pflanzenarten vorstellen. Dies sei vor allem in finanziell und personell ungünstigen Zeiten sinnvoll. dpa

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