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Konstantin Wecker hat genug

■ Der als geläutert geltende Sänger tritt beim Symposium „Rausch Sucht Lust“ im Haus im Park auf. Drumherum gibt's Gespräche, eine Ausstellung und Musik

Früher konnte er nie genug kriegen. Doch inzwischen ist der Sänger, Er- und Vorleber seiner treuen Fangemeinde, Konstantin Wecker, viel bescheidener geworden. Nach seiner auch öffentlich beschriebenen Krise und nach der Verurteilung und Revision im Kokain-Prozess setzt er nicht mehr auf die Forderung „Genug ist nie genug“. Statt dessen verpassen alle JournalistInnen Konstantin Wecker jetzt das Adjektiv geläutert. Trotzdem: Wohl kaum ein Prominenter könnte – auch wenn es nach einem Witz klingt – ein passenderer Gast sein für ein Symposium namens „Rausch Sucht Lust“, das am Wochende im Haus im Park stattfindet.

In einem kühnen Spagat zwischen Geisteswissenschaften und Kunst servieren die VeranstalterInnen um Stefan Uhlig vom „Kreativbüro“ am Samstag und Sonntag ein Programm mit Gesprächen, Theater und Musik. Unter der Leitung des Berliner Philosophen und Chefs des Instituts für Historische Anthropologie, Dietmar Kamper, reden GeisteswissenschaftlerInnen über Probleme zeitgenössischer Wertvorstellungen. Frei nach den Angaben der VeranstalterInnen kreisen die Gespräche um eine Frage: Zwingen der Terror der Ökonomie, die postulierte Mobilität und Flexibilität auf dem „Arbeitsmarkt“ zu einer permanenten Nüchternheit? Und ist die Sucht dann zwangsläufig die Kehrseite? JuristInnen, SoziologInnen und GesundheitswissenschaftlerInnen wie Annelie Keil, Stefan Quensel, Lorenz Böllinger und andere werden darauf antworten.

Das in Kooperation mit dem Jungen Theater, der Hochschule für Künste (HfK) und dem Kulturbüro Tenever veranstaltete Symposium zur Reihe „Rausch Sucht Lust“ steht unter dem Titel „Das Glück des Augenblicks – Sucht als Erzwingung des Daseins“. Es beginnt am Samstag, 4. Dezember, um 15.30 Uhr im Haus im Park. Konstantin Wecker nimmt an den Gesprächsrunden teil. Sein Konzert am Samstag, 20.30 Uhr, kann auch unabhängig vom Symposium besucht werden. Zwischen den Gesprächsrunden und Referaten zeigt das Junge Theater Szenen. Außerdem musizieren der Trompeter Uli Beckerhoff sowie Mark Scheibe und Band. Schließlich zeigt die HfK-Fotografieklasse von Fritz Haase eine Ausstellung mit Arbeiten, die in Zusammenarbeit mit dem MTV-Fotografen Daniel Josephson entstanden sind. ck

Symposium „Rausch Sucht Lust“ am 4. und 5. Dezember im Haus im Park, Züricher Straße 40. Konzert mit Konstantin Wecker am Samstag um 20.30 Uhr. Weitere Infos unter Tel.: 408 17 57

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