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Konflikt Kirgisistan und TadschikistanKämpfe in Grenzregion verschärft

Tadschikistan und Kirgisistan werfen sich gegenseitig vor, mit schweren Waffen anzugreifen. Der Konflikt in der Grenzregion flammt immer wieder auf.

Ein immer wieder aufflammender Konflikt: Ein ausgebrannter Panzer an der Grenze im Mai 2021 Foto: rar

Bischkek rtr | Der Konflikt an der Grenzezwischen Tadschikistan und Kirgisistan verschärft sich weiter. Beide Seiten warfen sich am Freitag gegenseitig vor, mit schweren Waffen anzugreifen. Der kirgisische Grenzschutz erklärte, tadschikische Sicherheitskräfte hätten das Feuer eröffnet. Es sei entlang der gesamten Grenze zu Zusammenstößen gekommen.

Die tadschikische Seite setze dabei auch Panzer ein. Tadschikistan beschuldigte kirgisische Kräfte im Gegenzug, einen tadschikischen Grenzposten und sieben Dörfer mit schweren Waffenangegriffen zu haben. Dabei wurden laut den Behörden in dem OrtIsfara ein Zivilist getötet und drei weitere verletzt.

An der Grenze zwischen den beiden jeweils mit Russland verbündeten Ex-Sowjetrepubliken ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Konflikten gekommen. Die aktuelle Gewalt steht angesichts des Ukraine-Kriegs und des wiederaufgeflammten Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan aber unter einem anderen Vorzeichen.

Der kirgisische Präsident Sadyr Dschaparow und der tadschikische Präsident Emomali Rachmon nehmen beide aktuell an dem Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Usbekistan teil, den auch die Präsidenten Russlands und Chinas besuchen.

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16 Kommentare

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  • Erst wird Russlands Imperium in der Peripherie kollabieren (Süd-Kaukasus, Zentralasien), dann an den Rändern (Nordkaukasus, Sibirien) und dann wird es implodieren. Russland ist in den Augen der Welt militärisch gedemütigt. Es blutet jeden Tag Truppen und Ausrüstung die es auf Jahre nicht ersetzen kann, wirkt zunehmend verzweifelt. Der Staat hat 10% Kürzungen für alle Budgets angeordnet. Wagner das wichtige Werkzeug für russischen Imperialismus muss Kriminelle rekrutieren um noch irgendwie funktionieren zu können. Wäre Putin schlau würde er jetzt den Rückzug anordnen um zu retten was zu retten ist.

  • Ist die Katze aus dem Haus tanzen die Mäuse.

  • 6G
    659975 (Profil gelöscht)

    Diese Konflikte könnten ein Anzeichen dafür sein, das die Ex- Sowjetrepubliken spüren, das Russland an Macht und Einfluss verliert.

    Wenn der Westen nun auch noch den Druck auf Syriens Assad Regime erhöhen würde, könnten Putin zusätzlich geschwächt werden.

    • 6G
      651741 (Profil gelöscht)
      @659975 (Profil gelöscht):

      Ach so, Druck ausüben, dass noch mehr und umfassender die Kriege weiter geführt werden?

      • @651741 (Profil gelöscht):

        In Syrien herrscht schon Krieg, in jeder Diktatur herrscht Krieg der Herrschenden gegen jeden der nicht angepasst ist und den Kopf unten hält. Nur durch einen Sturz von Assad hat Syrien eine wirkliche Chance.

        • @Machiavelli:

          Ja, das "Assad muss weg" hat ja beim letzten Versuch schon so toll funktioniert. Aber mit den Kaida- und ISIS-Freunden hält es sich offenbar so wie mit den ewiggestrigen Kernkraftanhängern - sie kommen bei jeder Gelegenheit doch wieder aus den Löchern, und hoffen, niemand möge sich an die vergangenen Unfälle erinnern...

          • @darthkai:

            Beim letzten Mal hat man nichts gemacht, die Golfstaaten haben dann die Islamisten unterstützt. Syrien ist was dabei rumkommt wenn der Westen nicht interveniert.

            • @Machiavelli:

              Ja, weil "der Westen" nichts gemacht hat, besetzen noch immer US-Truppen syrische Ölfelder (laut damaligen US-Präsidenten explizit zwecks Diebstahl), und ein NATO-Mitgliedsstaat, als Hauptagressor neben den arabischen Terrorfreunden, zusammen mit Al-Kaida eine ganze Provinz. Beides selbstverständlich keinen Deut weniger illegal als Russlands Ukraine-Überfall. Die Geheimdienste des "nichts gemacht Westens" haben btw. noch immer keine Spuren dieser berühmten "moderaten Rebellen" entdeckt...

      • @651741 (Profil gelöscht):

        Assad ist Kriegstreiber von Putins Gnaden

        • 6G
          651741 (Profil gelöscht)
          @SiSyco:

          Und was war vorher, bevor Russland Assad unterstützte? War da Frieden oder war das nur noch abschlachten? Und war da nicht besonders die USA mit dabei? Erinnert mich an das Versagen im Irak und Libyen. Dort wird noch immer abgeschlachtet. Die Verhältnisse sind schlimmer als je zuvor.

          • @651741 (Profil gelöscht):

            Da war Krieg weil Assad eine brutale Diktatur betrieb und im Irak sind die Verhältnisse heute besser als unter Saddam.

            • 6G
              651741 (Profil gelöscht)
              @Machiavelli:

              Und die Amerikaner machten dort nur Urlaub oder was? Und im Irak ist mit Sicherheit nichts besser, zumindest nicht für die Menschen. Dort herrscht bittere Armut, hohe Arbeitslosigkeit und keine Perspektive. Der Irak und auch Libyen haben mal richtig viel Öl gefördert und verkauft. Deren Infrastruktur wurde in die Steinzeit gebombt. Vielleicht war es auch Absicht. Zuviel Öl auf dem Markt verdirbt den Preis.

              • @651741 (Profil gelöscht):

                Sicherheit gab es unter Saddam auch nicht, Armut und Arbeitslosigkeit grassierten massiv und eine Perspektive auch nicht. Ja beide Staaten hatten das Potential wohlhabend zu werden aber deren Potentaten haben das Geld für Sinnlose Kriege verpulvert.

                • 6G
                  651741 (Profil gelöscht)
                  @Machiavelli:

                  Das sehen die Menschen im Irak und auch die in Libyen völlig anders. Und nur das zählt.

                  • @651741 (Profil gelöscht):

                    Das müssten sie beweisen. Die Mehrheit im Irak hasst Saddam weil die Mehrheit aus Schiiten und Kurden besteht. Die sind froh das Saddam weg ist.

                    • 6G
                      651741 (Profil gelöscht)
                      @Machiavelli:

                      Fakten muss man nicht beweisen. Mein Nachbar ist Iraker, ist Kurde. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Das hat dort auch mit der Türkei zu tun. Saddam war nicht beliebt, aber zumindest war das Land wirtschaftlich nicht am Boden. Das wissen auch die Schiiten und Kurden.