: Kompromißlose Beats
Gabba (auch „Gabber“) ist die extremste Techno-Richtung, deren Tracks mit Geschwindigkeiten von 200 bis 280 Beats pro Minute und extremem Lautstärkepegel aufwarten. Als weltweit erster Gabbatrack gilt ein Stück der holländischen „Euromasters“ aus dem Jahre 1992. In Deutschland hatte Gabba seine Blütezeit von 1993 bis 1995. Zu den bekannten DJs zählten „Dark-Raver“, „Speedfreak“, „PCP“ oder „Sascha“ und „Cut-X“ von der Berliner „Gabba-Nation“.
Vor allem Jugendliche aus niedrigeren sozialen Schichten zog es auf die legendären Partys im Berliner „Bunker“. Die Öffentlichkeit nahm vor allem kompromißloses Feiern und exzessiven Drogengebrauch wahr. Bald stand Gabba nicht nur bei den Fans anderer Techno-Richtungen für „Gar keine Musik, nur Krach!“ Auch viele ehemalige Anhänger und DJs wandten sich nach einiger Zeit anderen Stilrichtungen zu.
Obwohl angesagte Gabba-Clubs, wie der Berliner „Bunker“ oder die „Box“ in Hamburg, geschlossen wurden, hat sich Gabba als zahlenmäßig kleiner, aber fester Bestandteil des Undergrounds etabliert. In Deutschland gibt es noch einige tausend Fans. An einem mangelte es der Szene nämlich nie: an Nachwuchs, der mit dreizehn das erste Mal vor einem Club steht und sich spätestens mit sechzehn den ersten Plattenspieler besorgt.
Partys: am 24. April im „Village“, Dortmund; am 1. Mai im „Keramik“, Schwerin; am 7. Mai im „Area51“, Bochum; am 15. Mai im „Schockwerk“, Hof/Saale
Literatur: Nancy von Bunker: „Die Tickerlady. Mein Leben in der Technoszene“. Ullstein, Berlin 1998, 204 Seiten, 24 Mark
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