■ Kommission fordert hohe Entschädigung: Den Haag soll Juden 45 Millionen erstatten
Den Haag (dpa) – Die niederländische Regierung soll an die jüdische Gemeinschaft insgesamt 50 Millionen Gulden (rund 45 Millionen Mark) an Entschädigung bezahlen. Das empfiehlt eine von der Regierung eingesetzte Kommission in ihrem Bericht über den Umgang mit jüdischem Eigentum während und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Kommission nennt es unerträglich, daß die Juden die Deportationslager Westerbork und Vught selbst bezahlt hatten. Insgesamt seien in diese Lager rund 26 Millionen Gulden aus beschlagnahmtem jüdischen Besitz geflossen. Davon habe die Regierung nur 5,6 Millionen Gulden zurückerstattet. Die Überlebenden mußten außerdem selbst die Kosten tragen, um ihren geraubten Besitz zurückzuerhalten. „Eine Geste zur Genugtuung für erlittene Ängste und Leid in den Lagern, die für die meisten der Anfang des Weges in die Vernichtung waren, kann von keinem als unbillig angesehen werden“, heißt es im Bericht zu Händen des Finanzministers.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen