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Nabend meine Damen und Herren. Sie haben keine Ahnung von der deutschen Hip Hop Scene. Also ganz Ehrlich, konsequentes Schweigen wäre angebracht!!!
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich denke,Leute wie Orgi "betreiben" mit das Geschäft der konservativen Kräfte innerhalb unserer, vor allem politisch organnisierten Gesellschaft.Orgi könnte im Musikantenstadel nicht auftreten und umgekehrt keine Akteur von dort passt ins Genre von Orgi. Trotzdem gibt es Parallelen in der inhaltlichen Ausrichtung. Denn die einzige Vision die "zählt" ist der Mehrwert deines Tuns.Hier wie dort sehe ich eine permanente Ausrichtung darauf, weite teile unserer Bevölkerung zu "Marktgerechter Individualisierung"zu formen. Dies beginnt bereits im Schulsystem. Das junge Individuum greift zum letzten Mittel, der inneren Emigration und dem "audrücken" was noch in der "Birne" wabert und dies dürfen wir dann u.a. bei Orgi und
anderen Protagonisten ihrer "Zunft" erleben.
Evtl. ist dies etwas "zusammenhanglos" formuliert und geschildert, was ich hier schreibe, mag sein. Das Thema scheint zmindest für mich äusserst komplex.
Denn ich versuche mir vorzustellen, wie jedes Jahr tausende von Jugendlichen( in BaWü allein sollen es pro Schuljahr 8-9000 Schüler sein) die ohne Abschluss von der Schule gehen, sich Ihre Vision vom Leben "zusammenbasteln" und wenn dann solche Protagonisten" wie Orgi dabei herauskommen, dann sind die nur die oft zitierte Spitze eines Eisberges, der da auf unser aller Sozialsystem "zuschwimmt".Also mich wundert es nicht, das auch in diesem Bereich nur noch Tabubrüche in Wort und Bild und Tat der Verzweiflung an Perspektivlosigkeit Teilen der Jugendlichen in diesem Land überhaupt noch öffentliche Wahrnehmung verschafft.
Danke für die Aufmerksamkeit und Grüße
Jörg Krauß
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Messer ab sechs Zentimetern in der Öffentlichkeit verbieten. Doch so bekämpft sie Gewaltkriminalität nicht.
Kommentar: Dümmer, als die Polizei erlaubt
Nach ihrer öffentlichen Empörung gegen sexistischen Rap ist Monika Griefahn (SPD) die meisteghasste Frau des Business. Nach vertonten Morddrohungen ermittelt die Polizei gegen Rapper.
Als sich die SPD-Politikerin Monika Griefahn vor zwei Jahren über sexistische Rap-Texte empörte, schüttelten viele den Kopf. Die Vorsitzende des Kulturausschusses des Bundestages hatte gefordert, private Radiostationen und Fernsehsender sollten frauenfeindliche und gewaltverherrlichende Rap-Songs und Video-Clips gar nicht erst in ihr Programm aufnehmen. Sonst, so ihre Drohung, müssten die Landesmedienanstalten einschreiten. Außerdem sorgte sie dafür, dass mehrere CDs auf dem Index der "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften" landeten.
Vor allem einige der frühen musikalischen Ergüsse des Berliner "Aggro"-Labels und von inzwischen namhaften Rappern wie Sido und Bushido waren davon betroffen. Kenner der Hiphop-Szene hielten das zwar für einen zweifelhaften Erfolg. Sie fürchteten, solche Verbote würde den Ruhm der rappenden Möchtegern-Gangster noch mehr anheizen: Wenn diese sich auch noch als verfolgte Tabubrecher gerieren könnten, würden sie erst recht zu Helden der Schulhöfe aufsteigen.
Ganz wirkungslos scheint Monika Griefahns Tun allerdings nicht gewesen zu sein, gilt sie doch seither in bestimmten Kreisen des deutschen Hiphop-Untergrunds als meistgehasste Frau. Nicht immer fallen die Reaktionen so harmlos aus wie bei Bushido: "Monika steht nicht auf meinen Humor", rappte der auf seinem Song "Endgegner". Manche Schmähungen reichten bis hin zu regelrechten Morddrohungen. Dass nun die Polizei eingeschritten ist, ist daher nur konsequent.
Es ist zwar kaum anzunehmen, dass die Schusswaffen, die bei Razzien unter Rappern sichergestellt wurden, einem Mordkomplott dienen sollten. Dennoch ist klar, dass hier eine Grenze überschritten wurde. Der Fall wirft ein trauriges Licht auf den deutschen Hiphop-Untergrund. Um den Erfolg des "Aggro"-Labels zu kopieren, überbieten musikalisch minderbemittelte Trittbrettfahrer dessen Provokations-Masche mit immer gröberen Pöbeleien. Dabei verstoßen sie nicht mehr nur gegen den guten Geschmack. Sondern auch gegen bestehende Gesetze.
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Kommentar von
Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er schreibt über Politik und Popkultur – inbesondere über die deutsche Innen- und Außenpolitik, die Migrations- und Kulturpolitik sowie über Nahost-Debatten und andere Kulturkämpfe, Muslime und andere Minderheiten sowie über die Linkspartei und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). 2015 erschien sein Buch “Angst ums Abendland” über antimuslimischen Rassismus. 2018 folgte das Buch “Die Volksverführer. Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind.”