Kommentar: Rassismus passt nicht zu Freiheit
Was tun, wenn Rechte provozieren? Verbieten oder ignorieren, hilft nicht weiter. Es braucht auch ein direktes Zeichen des Widerspruchs.
Es ist ja eigentlich ein Hilfeschrei. Einer, der verzweifelter nicht sein könnte. Da suchen die Minirechten von „Pro Deutschland“ nun die ultimative Provokation, um nicht vollends in der Versenkung zu verschwinden. Und ziehen alle ihnen möglichen Register: Muslime sollen mit Mohammed-Karikaturen gereizt, Linke direkt vor ihren Hausprojekten mit Parolen beschallt werden. Fehlt nur noch, dass Berlins Vegetarier mit einem öffentlichen Spanferkelgrillen bedacht werden.
Was also tun? Denn jede Reaktion – auch dieser Kommentar – gibt den Softnazis ja bereits eine Plattform, die sie wollen. Ihre Kundgebungen also verbieten? Das gibt das Versammlungsrecht nicht her. Und das ist auch gut so: Denn nichts ist stärker, als die Grundrechte auch gegenüber Grundrechtsgegnern hochzuhalten. Also doch einfach ignorieren, wie es Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky jüngst forderte?
Pro braucht Widerspruch
Die Rechten einfach die Straßen beschallen und sie unbehelligt nach immer neuen Provokationen suchen lassen – damit kann es nicht getan sein. Denn die „Pro-Deutschländer“ haben Widerspruch verdient. Sie müssen damit konfrontiert werden, dass ihr vorgeblicher Einsatz für Freiheit nur neue Ressentiments schürt und es ihnen um etwas ganz anderes geht: um den Krawall. Und um die Herabsetzung anderer, um selbst besser dazustehen. Deshalb funktioniert der Widerspruch gegen die Partei nur mit Protest – vor Ort.
Die Gegendemonstranten haben also das richtige Rezept gefunden: Sie geben den Provokateuren direkt Kontra. Und vertreten mit ihrem Festival eine eigene klare Botschaft: dass Freiheit und Rassismus nicht zusammengehen.
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