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KommentarEs lebe der Staat!

■ Sozialbürokratie will sich aufblähen

Entstaatlichung ist das Stichwort seit einiger Zeit. Dezentrale Ressourcen-Verwaltung sei effektiver, dezentrale Arbeit engagierter, unterschiedliches Profil sogar Wettbewerb und deshalb gut.So wird in Bremen von der Müllabfuhr bis zur Schulplanung die staatliche Bürokratie zurückgenommen. Alle neuen Kitas sollen unter die Regie freier Träger, aus gutem Grund.

Ausgerechnet bei der sozialen Hilfe für besonders förderbedürftige Kinder in den Kitas nun soll das Gegenteil richtig sein. Begriffe wie „Einheitlichkeit“, „Kontrolle“, „Planung“ werden zur Begründung herangezogen, als schrieben wir noch die 70er Jahre.

Besonders pikant ist der Vorgang, wenn man sich ansieht, wen das trifft: Die Hans-Wendt-Stiftung etwa. 60 Prozent ihrer Arbeit ist diese besondere Förderung in Kitas, seit über zehn Jahren erfolgreich.

Seit kurzem ist die Stiftung kein Anhängsel des Sozialressorts mehr, sondern hat eine gewisse Selbständigkeit erlangt. Und da will ihr die Behörde mit dem IHTE-Programm im Grunde ein Bein abhacken.

Ironischerweise wird in dem Senats-Entwurf zum Thema auf das Ploenske-Gutachten verwiesen - ein Gutachten über die interne Organisation Sozialbehörde, das so vernichtend gewesen sein muß, daß die Behörde als Auftraggeber den ersten Entwurf bis heute geheim hält und „zur Überarbeitung“ zurückgab. Klaus Wolschner

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