Kommentar: Phantasielos
■ Luftnummern um die Kasernennutzung
Im Sommer war's, als Wirtschaftssenator Hartmut Perschau mit einer prima Idee groß rauskam: Die Hochschule solle in die freiwerdende Kaserne nach Grohn umziehen, drumrum könnte sich ein Terchnologiepark ansiedeln. Alle wären froh. Ein paar Wochen später zog Bildungs- und Wissenschaftssenatorin Bringfriede Kahrs nach: Nur ein Teil der Hochschule solle umziehen, außerdem ein Teil der Uni, drumrum ein Dienstleistungspark. Alle wären froh, bis auf den Rektor der Hochschule, der diese Pläne gleich „Kappes“ nannte. Jetzt kommt, wer auch immer, mit Idee Nummer drei: Nix mit Umzug, nix mit moderner Verknüpfung von Wissenschaft und Privatwirtschaft – ein ganz normales Gewerbegebiet soll entstehen.
Also, wat denn nu? Haben die Verantwortlichen kalte Füße gekriegt, weil Hochschulumzüge am Ende immer teurer kommen, als in Wolkenkuckucksträumen erdacht? Wenn ja, welche Spezialisten kochen eigentlich solche Luftnummern aus? Beginnt gar der großkoalitionäre Glaube in die Gigantomanie zu bröckeln? Mag alles sein, aber was sich die Ressorts als Alternative ausgedacht haben, ruft in Bremen nur müdes Gähnen hervor: Ein Forschungs- und Gewerbegebiet soll entstehen, das haben wir schonmal gehört und denken an den „Umwelt-Technologiepark Hemelinger Marsch“. Draus geworden ist billigstes Gewerbegebiet. Ach, armes Grohn, nun sind sie unter die Phantasielosen gefallen. Jochen Grabler
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