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KommentarBaumfrevel?

■ Kleinkarierter Streit bei der Messe

Alle reden in Bremen über den Strukturwandel. Über die Notwendigkeit, in schweren Zeiten zusammenzustehen. Nach dem Vulkan-Crash beschworen alle Parteien die Bereitschaft, sich nicht mehr in kleinkarierten Streits zu verzetteln. Nur einer hat diese Signale offenbar noch nicht gehört: Konrad Kunick. Da versucht sich der SPD-Bundestagsabgeordnete publikumswirksam und volkstümlich gegen den Findorffer „Baumfrevel“ in die Bresche zu werfen, und bezichtigt seinen Nachfolger im Amt des Bausenators als Herrn einer „wildgewordenen Baubürokratie“.

Was war geschehen? Wie schon lange genehmigt, wurde die zweite Reihe Bäume an der Findorffer Straße längs der Messehallen-Wand gefällt. Dort soll ein Bürohaus gebaut werden, wo wohl auch ein paar Leute Arbeit finden werden. Außerdem wird Platz für eine Messe geschaffen, für die Bremen gerade 125 Millionen verbaut.

Natürlich hätte die Baubehörde dem Ortsamt und den Beiräten Bescheid geben sollen. Das wäre guter Stil gewesen. Aber wenn Anwohner so tun, als sei wenige Schritte vom Bürgerpark jetzt der Naherholungswert ihres Viertels dahin, ist das absurd. Bei Bürgern ist verständlich, wenn sie sich erstmal aufregen. Aber ein Bundestagsabgeordneter hat Informationskanäle, über die er erfahren kann, was Sache ist, bevor er kleinkarierten Streit anfängt. Joachim Fahrun

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