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■ KommentarZwischen den Stühlen

Die Zeiten, in denen die Arbeitsteilung zwischen den Gewerkschaften und den Sozialdemokraten noch reibungslos funktionierte, sind endgültig vorbei. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft ÖTV, Kurt Lange, hat das längst begriffen. Wenn es um die Arbeitsplätze bei der Bewag und bei anderen öffentlichen Betrieben geht, muß man sich Bündnispartner überall suchen. Die Pressekonferenz mit den Bündnisgrünen markiert diese Veränderung. Der mächtige Gewerkschaftsvorsitzende, selbst aktiver Sozialdemokrat, bringt dabei nicht nur seine eigene Partei in die Klemme. Für besonderen Unmut sorgt in der SPD, daß auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Landowsky zuweilen gezielt einen Keil zwischen SPD und Gewerkschaften treibt. Mehrfach hat er dabei die CDU als Bewahrer von Arbeitnehmerinteressen gegen die böse SPD profiliert. Die SPD ist dabei um so wehrloser, weil sie nur eine eisern sparende Finanzsenatorin hat, nicht aber eine Vorstellung, wie das künftige Berlin aussehen soll. Solange es um bloßen Abbau und nicht um Gestalten geht, kann die SPD deshalb nicht verhindern, daß der Arbeitnehmerflügel eigene Wege geht. Gerd Nowakowski

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