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KommentarMorgen besorgen

■ Die GAL-Spätzünder kommen im Wahlkampf auf keinen grünen Zweig

Alle reden vom Wahlkampf, nur die GAL hat noch kein Programm. Jedenfalls keines, was feststünde. Während Hamburg mit der ersten Plakat-Kampagne der CDU bereits zugekleistert ist und selbst die behäbige SPD schon im Sommer 1996 ihren Programm-Entwurf vorstellte, kann Krista Sager sich sieben Monate vor den Wahlen noch nicht einmal Spitzenkandidatin nennen.

Nicht daß die von der GAL-Linken angezettelte Kontroverse keine Berechtigung hätte. Sie kommt nur viel zu spät. Die Debatte um Schwerpunkte und Ziele hätte – gerade bei den diskussionsfreudigen Grünen – von der Parteispitze erheblich früher initiiert werden müssen.

Zwar sind viele potentielle Streitpunkte mit der SPD, wie etwa die vierte Elbtunnelröhre, inzwischen entschieden und damit kein Zündstoff mehr. Trotzdem war nicht zu erwarten, daß die gesamte GAL zu freudig-erregten Rot-Grün Fans mutiert.

Auch die grünen SympathisantInnen hätten sicher nichts dagegen, endlich zu erfahren, wo die GAL mehrheitlich eigentlich hinwill. Sich auf den guten Umfrageergebnissen auszuruhen – um die 20 grüne Prozente – ist ebensowenig ein Programm, wie die Frankfurter Wahlen richtungsweisend sind.

Erstens sitzt die Hamburger SPD erheblich fester im Sattel als die Main-Sozis. Und zweitens haben die Frankfurter Grünen bereits als Regierungspartner Flagge gezeigt. Die hanseatische GAL muß sich hingegen erst noch profilieren. Mit dem Tempo, das sie augenblicklich vorlegt, kann der Wahlkampf aber kaum auf einen grünen Zweig kommen. Silke Mertins

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