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KommentarSchluß mit lustig

■ Warum die Handelskammern den Weg in die Vergangenheit fordern

Die Warnung ist nicht zu überhören. Einig, geschlossen und konfliktbereit sind sie, die einflußreichen Nadelstreifen der norddeutschen Handelskammern, und mit ihrer Geduld am Ende. Schluß mit lustig, erklären sie ultimativ, und dafür gebührt ihnen Dank. Denn niemand kann jetzt mehr sagen, er hätte es nicht gewußt.

Nichts gewußt von den Schreckensszenarien aus Atomkraft, Beton und Hafenschlick, deren Verwirklichung sie ohne Wenn und Aber fordern: AKWs ohne Ende, Billigstrom bei Tag und Nacht, den Transrapid ohne Wenn und Aber, die Autobahn-Rundumversorgung inclusive eines drei Kilometer langen Elbtunnels westlich von Hamburg, die weitere Ausbaggerung von Weser und Elbe – die Liste ist ebenso lang wie gruselig.

Und: Sie ist kein Wunschzettel, sie ist eine Drohung. Fünf Monate vor der Hamburg-Wahl, ein knappes Jahr vor dem Urnengang in Niedersachsen, eineinhalb Jahre vor den Bundestagswahlen sagt die große norddeutsche Wirtschaftskoalition, was ihre Sache ist: Abmarsch nach vorgestern, zurück zu den wirtschafts-, energie-, verkehrs- und arbeitsmarktpolitischen Rezepten der 60er Jahre.

Die schlichte Schönheit der Argumentation ist ergreifend: Weg mit der Förderung regenerativer Energien, her mit den Subventionen für den Transrapid. Denn den betriebswirtschaftlich zu betrachten, sei unfair. Woraus gefolgert werden darf, daß die Kritik am „Milliardengrab Magnetgleiter“so unberechtigt nicht sein kann.

Auch dafür vielen Dank.

Sven-Michael Veit

Bericht Seite 22

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