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KommentarAbteilung Primaten

■ Uni plant heimlich Tierexperimente

„Es sind neben Dr. Kreiter keine weiteren Berufungen von Primatenforschern geplant“, so klar kommt die Antwort aus der Pressestelle der Universität.. Davon gehen die Tierschützer aus, die gegen diese eine Berufung Sturm laufen. Davon ging der Akademischen Senat aus, der im April erstmals über das Problem des Rufes, der 1996 ausgesprochen worden war, debattierte.

Die Universität belügt die Öffentlichkeit und sie belügt auch ihre eigene Selbstverwaltung. Eine ganze Abteilung für Primatenforschung wird da geplant. Ein gestandener Biologe, vom MPI Göttingen wegen fehlender Verwendung wohlfeil angeboten, wird dafür bei den Psychologen versteckt, andere hinter hochtrabenden Bezeichnungen immerhin bei den Biologen.

Die Folgekosten sind immens, die das Land sich da aufbürdet. Nur das kann die Heimlichtuerei erklären: Niemand traut es sich zu, in einer öffentlichen wissenschaftspolitischen Debatte diesen Forschungsschwerpunkt zu begründen.

Es bleibt der böse Verdacht, vom Tierschutzpräsidenten Wolfgang Apel geäußert: daß nämlich mit den Lurchen und Schleuderzungen-Salamandern, mit denen die Biologen bisher spielten, wenig Reputation zu machen war und man nun nach Größerem strebt. Daß Bremens Wissenschaftspolitik sich derart von Sonderinteressen vorführen läßt, ist schon bemerkenswert. Klaus Wolschner

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