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KommentarAm Wickel

■ Atomkraftgegner bringen HEW in Zugzwang: Aussteigen rechnet sich

Jetzt haben sie sie am Wickel. Zum erstenmal können Atomkraftgegner nachweisen, daß sich der Ausstieg für die HEW lohnt. Nicht aus Gründen des Naturschutzes, aus ethischen Gründen oder was sonst noch von den Herren der Atome als irrelevant, weil nicht bilanzierbar abgetan werden kann.

Die Aktionäre im Dienste des Ausstiegs (AIDA) argumentieren rein betriebswirtschaftlich. Das mag mancher bedauern. Aber es wirkt. Moderne Gaskraftwerke sind – trotz der Baukosten – billiger als bestehende AKWs. Diese Botschaft zieht in den Vorstandsetagen mehr als alle Verweise auf erhöhte Leukämieraten, auf ökologische und volkswirtschaftliche Kosten.

Und so verwundert es nicht, wie schnell und fundiert die AIDA-Mitglieder gestern eine Reaktion auf ihr Ausstiegskonzept erhielten. Seit Jahren nämlich überprüfen die HEW dasselbe Szenario in der Hoffnung, Geld zu sparen. Jahr für Jahr vergleicht das Unternehmen die Kosten der Bröckel-Meiler mit denen moderner Gasöfen.

Die Bedingungen, ab wann sich der Ausstieg für die HEW betriebswirtschaftlich rechnet, kennt Konzern-Chef Manfred Timm genau. Diese Bedingungen – langfristige Verträge über den Gasbezug zu festen Preisen – lassen sich realisieren. Aber stellen sich nicht aus heiterem Himmel ein. Da gilt es mit Gaslieferanten und Anlagenbauern zu verhandeln und mit Tochter- und Partnerunternehmen – etwa der Hamburger Gaswerke – Allianzen zu schmieden. Von alleine werden die Verträge nicht kommen. Der HEW-Vorstand muß den Ausstieg wirklich wollen. Achim Fischer

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