Kommentar: Alte Zöpfe stören nur
■ „Bremische“wird ein Erfolgs-Modell
An der „Bremischen“sollte das Land 51 Prozent der GmbH-Anteile behalten, damit sozialpolitische Prinzipien, wenn es denn sein muß, durchgesetzt werden können. So hat es die stärkste der Parteien in Bremen, die SPD, beschlossen. Der gute Vorsatz war einige Präambel- Sätze in der neuen Satzung der GmbH wert, mehr nicht.
Wenn heute der alte Aufsichtsrat mit einem großen Fressen auf Gesellschaftskosten verabschiedet wird und der neue ins Amt kommt, dann wird man über solche Sprüche milde lächeln. Dr. Lutz Ristow, der neue Aufsichtsratsvorsitzende der Bremischen, ist ein Mann des finanziellen Erfolges. Er hat gestern in Hamburg erklärt, er habe die Zusage aus Bremen, auch der Stadtgemeinde als gleichberechtigtem kommunalen Gesellschafter gehe es jetzt um gute Geschäfte und um Rendite. Hochwertiger Wohnungsbestand in guter Lage, 2.000 Einheiten davon darf er in zehn Jahren verkaufen.
Daß die Stadtgemeinde es ernst meint, hat sie damit dokumentiert, daß sie dem Minderheitsgesellschafter das Recht einräumt, den Aufsichtsratsvorsitzenden schlicht zu „bestimmen“. Weil bei einer Wahl die drei ArbeitnehmervertreterInnen mitstimmen dürften, gibt es einfach gar keine Wahl.
Für moralische Schwächen ist da kein Platz. Mit Sozialpolitikern wie Staatsrat Hoppensack will man nicht belästigt werden – sozialdemokratische Zöpfe gehören ab. Klaus Wolschner
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