Kommentar: Die Häfen-Nummer
■ Ressort-Umzug verzögert sich bis 1999
Beim Häfenressort war gestern nachmittag schon alles auf Umzug eingestellt, könnte man meinen: Wer ab 15 Uhr versuchte, den Pressesprecher, den Senator, eine Sekretariatskraft dort, den Staatsrat, den Abteilungsleiter oder sonstwen zu erreichen – keiner da.
Dabei ist es lange nicht so weit, daß die Kartons gepackt werden können. Nachdem die Häfendeputation die Sache mehrfach verschoben und dann zähneknirschend an die Finanzdeputation verwiesen hatte, hat diese einen Unterausschuß eingeschaltet. So bewegt sich das Thema, das im Wahlkampf für gute Stimmung in Bremerhaven sorgen sollte, durch das Jahr 1997.
So wird es weitergehen, scheint es. Denn offenbar hat der Senator recht locker weit überzogene Mietkosten übernehmen wollen. Und da es auch politische Interessen gibt, den Umzug weiter zu verzögern, dürfte die Suche nach preiswerteren Vergleichsobjekten noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Und dann wird irgendjemand auf die Idee kommen zu fragen: Wann ist die Legislaturperiode eigentlich um? Falls 1997 noch eine Entscheidung über die neuen Räume fallen würde – vor Mitte 1998 würde der Umzug nicht stattfinden können, und danach ist nur noch Wahlkampf. Daß es nach der nächsten Bürgerschaftswahl noch ein Häfenressort gibt, glaubt dabei niemand mehr, der Häfensenator muß dann sowieso die Koffer packen.
Die Nummer ist reif fürs Kabarett. Klaus Wolschner
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