piwik no script img

KommentarIn Versuchung geführt

■ Sparkasse als Versicherungsvertrieb

Service ist gut. Aber bisweilen geht der Dienst am Kunden zu weit. Nämlich dann, wenn Menschen am Bankschalter mal eben eine Versicherungspolice „empfohlen“wird, mit der sich Habenichtse über Jahrzehnte feste Monatsbeiträge ans Bein binden.

Natürlich ist das „Geschäft“„Augenzudrücken beim überzogenen Konto gegen Unterschrift auf der Versicherungspolice“nicht die Regel in Bremens Sparkassenfilialen. Aber die Verantwortlichen sollten den Antrieb der Angestellten nicht unterschätzen, die Beratung ihrer meist in Gelddingen nicht eben gewieften Kunden in Richtung einer Lebensversicherung zu lenken. Schließlich kassieren sie für jeden Abschluß Provision, wer kann dazu schon nein sagen. Und die Leute kommen noch dazu freiwillig an den Bankschalter, während die Vertreter der zahllosen Strukturvertriebe erst mühsam Kontakt zu ihren Kunden aufnehmen müssen. Hier liegt der große Wettbewerbsvorteil, mit dem Banken und Sparkassen das Rennen auf dem Versicherungsmarkt machen.

Aber gerade eine Organisation wie die Sparkasse sollte beim „Allfinanz-Geschäft“besonders sorgfältig vorgehen. Denn sie leben vom Vertrauen ihrer Kunden. Wenn die jetzt merken, daß die freundlichen Berater genauso den Provsionen nachjagen wie die Vertreter-Haie draußen, setzen die öffentlich-rechtlichen Geldhäuser ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Joachim Fahrun

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen