Kommentar: Bagger rollen weiter
■ Arberger Marsch zum Industriegebiet
Die Bremer SPD hatte einmal einen schönen Plan: Die großen Grünflächen am Bremer Autobahnkreuz sollten für die kommenden 30 Jahre zu Stadterweiterungsflächen werden, andere Grünflächen könnten dafür vielleicht geschont werden, und vor allem könnte dort an der Landesgrenze in einem gemeinsamen bremisch-niedersächsischen Projekt einmal der Bürgermeisterwettbewerb Bremen gegen Achim und Oyten überwunden werden.
Für diese Idee hatte der Bremer Wirtschaftssenator nie ein offenes Ohr; Arberger Marsch bis zur Landesgrenze als Konkurrenz gegen Achim-Uphusen, das war seine Marschrichtung. Das Thema ist in der großen Koalition nicht entschieden, es schwebt sozusagen in der Debatte, die niedersächsischen Kollegen aus Achim haben seit Monaten nichts mehr gehört von dem gemeinsamen Projekt, da schafft die Wirtschaftsbehörde schon mal Tatsachen.
Sind die Flächen einmal zu einem hohen Preis gekauft, rollt die Maschinerie. Die Methode ist erfolgreich beim Ankauf der Hemelinger Marsch ausprobiert worden. Auch da hat die Hibeg gekauft, bevor der Senat irgendetwas etwas beschlossen hat und bevor das Parlament beraten hat, ob und mit welchem Ziel der Flächennutzungsplan von Landwirtschaft auf Industrie oder vielleicht auch Wohnen oder was auch immer umgestellt werden soll.
Klaus Wolschner
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