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KommentarWettbewerb für Große

■ Verkehrsbetriebe im Abwehrkampf

Brüssel knackt die Monopole. Die Schranken beim Strom und in der Telekommunikation haben die Eurokraten bereits niedergerissen. Jetzt hat die EU kommunale Dienstleister am Wickel, die städtischen Nahverkehrsunternehmen.

Prima, möchte man rufen. Endlich kriegen die griesgrämigen Busfahrer und ihre Chefs, die uns nächtens eiskalt stundenweise wartend an der Straßenbahnhaltestelle frieren lassen, Feuer unter dem Hintern gemacht. Toll, wenn träge Angestellte mit lebenslangem Kündigungsschutz sich nicht mehr als kleine Könige hinter dem Schalter, sondern als Diener an der Kundin begreifen. Wenn internationale Konkurrenz den verfetteten kommunalen Unternehmen Linien abjagt, den Service verbessert und deswegen Menschen vom Auto auf Busse und Bahnen umsteigen, um so besser.

Aber wer pokert mit um den 30 Milliarden Mark schweren deutschen Nahverkehrsmarkt? Das sind Unternehmen, die ihre Kriegskasse aus dem bisher geschützten Energiegeschäft oder mit allerhand anderen Monopolen gefüllt haben. Nur die können es sich leisten, als „European Players“aufzutreten. Die deutschen Verkehrsbetriebe haben keine Chance, weil sie die europäische Perspektive zu spät erkannt haben. So dürften am Ende die kleinen Verkehrsunternehmen, ob privat oder öffentlich, auf der Strecke bleiben. Die Zeche zahlen die Arbeitnehmer. Joachim Fahrun

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