Kommentar: Elchtest, grün
■ Kippen Niedersachsens Grüne?
Durch die ständigen Vertiefungen der Ems ist die Region ökologisch so verhunzt, daß selbst Vertiefungsfreunde wie Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) und der Papenburger Werften-Lobbyist Rudolf Seiters (CDU) keine weiteren Ausbaggerungen des Flusses wünschen. Toll. Dafür will die Papenburger Meyer-Werft jetzt ein Sperrwerk, das den nötigen Wasserstand für die Überführung großer Luxusliner von Papenburg durch Wiesen und Weiden bis zur Küste garantiert. Niemand vor Ort, weder die politischen Gemeinden (außer Papenburg) noch die regionalen Wasserbehörden und schon gar nicht die Umweltschutzverbände halten das Sperrwerkprojekt für rechtlich koscher, wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch vertretbar. In einzelnen Landesbehörden munkelt man sogar von individuellem Widerstand, Planungsanweisungen sollen boykottiert werden.
Eigentlich müßte die grüne Landtagsfraktion begeistert „Bingo“rufen und der SPD an die Krawattennadel gehen. Aber bis auf wenige Ausnahmen kuschen die Grünen in Hannover, um eine Regierungskoalition für das Land Niedersachsen nicht zu gefährden. Kommt die zustande, muß eine grüne Umweltministerin mit Blick auf die Bundestagswahl die Kröte Sperrwerk schlucken,auch wenn sie dann inhaltlich ins Schleudern gerät.
Thomas Schumacher
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen