Kommentar: Farbe bekennen
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Die Krokodilstränen sind noch nicht getrocknet. Was haben wir im vergangenen Jahr in Bremen und anderswo aus Politiker-Mund für Wehklagen vernommen: Die Universitäten seien schlecht ausgestattet, arbeiteten am Rande des Kollapses, die Proteste der Studierenden verdienten Unterstützung. Schließlich werde in und um die Lehr- und Forschungstempel der Fortschritt gesichert.
Nun kann die Politik in Bremen den Tränen Taten folgen lassen: Die Verhandlungen darüber, wieviel Geld dem Land seine Hochschulen künftig wert sind, haben begonnen. Es geht nicht um das Feilschen über detaillierte Etatposten, sondern ums große Ganze, um die gesamten Kosten der Wissenschaft, Forschung und Lehre in Bremen. Hierbei wird sich erweisen, wieviel das Gerede von der Bedeutung der Wissenschaft zur Sicherung des „Standorts“wert ist.
Die in den Hochschulen regierende Professorenriege soll mit einer Finanzierungsgarantie aber keinen Freibrief bekommen. Klare, verbindliche Abmachungen sind gefordert, die es den Hochschulleitungen erlauben, mit der bisher unter dem Spardruck betriebenen Flickschusterei Schluß zu machen. Es darf aber nicht sein, daß die Politik die Hochschulen wie die Schulen sehenden Auges ins personelle Desaster laufen läßt, wenn in wenigen Jahren die große Pensionierungswelle der Professoren beginnt. Die Hochschulen brauchen jetzt Perspektive – und ausreichend Geld. Joachim Fahrun
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