Kommentar: Vorsicht vor Bremen
■ Warnung an auswärtige Investoren
Vorsicht. Falls Sie, geschätzter Investor von außerhalb Bremens, in dieser Stadt Geld anlegen wollen, sollten Sie einen kundigen Minenhund auf ihre Lohnliste setzen. Dieser sollte mit den Gepflogenheiten des Bremer Sumpfes vertraut sein. Falls Sie diese Personalausgaben scheuen, gibt es nur einen Rat: Verlassen Sie sich keinesfalls auf Zusagen von Politikern aus unserem Stadtstaat. Diese Warnung gilt insbesondere dann, wenn Sie in ihrem Geschäftsfeld auf alteingesessene Konkurrenz treffen. Denn nach welchen Kriterien hier politische Unterstützung vergeben wird, ist für Sie, geschätzter Investor, kaum nachzuvollziehen. Hier beraubt sich eine Koalition sogar mit einer vorschnellen Festlegung auf einen Konkurrenten ohne Not der Chance, mit mehreren Investoren um günstige Miet-Konditionen für eine kommunale Einrichtung zu pokern.
Falls Sie das nicht glauben: Fragen sie vertraulich bei der Walter Bau nach oder bei Bilfinger & Berger. Hier wird man Ihnen gerne die Erlebnisse mit Bremens Verwaltung und Politik schildern, als es um Verkauf und Bebauung von Bremens prominentestem Neubau-Grundstück am Bahnhofsplatz ging. Aber, werden Sie sagen, bald wird alles besser. Dann wird die Wirtschaftsförderung in einer neuen Firma zusammengefaßt. Vorsicht: An deren Spitze werden sie einen alten Bekannten treffen. Ulrich Keller, seit Jahren im Finanzressort für die Liegenschaftsverwaltung verantwortlich. Joachim Fahrun
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