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■ KommentarWenn nicht nur Zahlen...

Es mag grotesk erscheinen, daß die politisch Verantwortlichen in der Stadt vorgeben, nicht zu wissen, ob 60.000 oder nur rund 30.000 Wohnungen leer stehen. Weniger lustig ist, daß hinter der Groteske sich handfeste Interessen verstecken. Im Jonglieren mit den Zahlen zieht jeder seinen Vorteil für die eigene Politik. Der Bausenator pocht auf ein Mehr im Wohnungsbau, um seine Klientel zu bedienen. Die Finanzsenatorin macht Leerstand en gros aus, damit die Kasse nicht geplündert wird. Doch leerstehende Wohnungen, ob 30.000 mehr oder weniger, sagen kaum etwas über die eigentlichen Bedürfnisse vieler Wohnungssuchender aus. Wohnungsnot existiert zwar nicht mehr, doch günstige Behausungen hält der Markt nur an der Peripherie, in Plattenghettos oder runtergekommenen Bruchbuden bereit. Kaum besser sieht es bei Neubauten und bei sanierten Wohnungen aus, die entweder protzig-piefig oder teuer daherkommen. Was also bleibt? Not täte, daß innovative Konzepte nicht vom Baugesetz verunmöglicht werden und preisgünstiges Bauen und Qaulität keine Widersprüche bilden. Rolf Lautenschläger

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