Kommentar: Reise-Zuschuß bildet
■ Preiswertes Signal an Jugendliche
Irgendwann ist jeder Topf einmal leer. Da haben die engagierten Menschen, die das Geld für Ferienreisen an bedürftige Jugendliche und ihre Familien auszahlen, sicher recht. Dennoch bleibt die grundsätzliche Kritik, die sich gar nicht gegen das Verfahren der Geldvergabe richtet: Es ist schlimm, wenn Arme abgewiesen werden und dann eben zu Hause bleiben müssen. Zumal es oftmals gerade die Bedürftigsten sind, die auch am wenigsten organisiert handeln und sich eben nicht im Februar überlegen, ob und wohin die Sprößlinge im Sommer in Ferien fahren sollten.
Es geht um wenige zehntausend Mark, die fehlen, um allen, die es möchten und die berechtigt sind, beim Urlaub unter die Arme zu greifen. Wer sich die Beträge anschaut, die diese Gesellschaft zur Befriedigung aller möglichen Lobby-Gruppen herausschmeißt, wird darüber nur müde lächeln können.
Für relativ wenig Geld bekämen Jugendliche ein Signal, das ungleich mehr wert ist und möglicherweise einen Haufen Geld an sozialer Notfallfürsorge sparen kann: Wir sind dieser Gesellschaft nicht völlig egal. Und daß Reisen bildet, gilt auch und besonders für Kinder und Jugendliche, deren Familien sich den regelmäßigen Urlaub in aller Welt nicht leisten können. Joachim Fahrun
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