Kommentar: Die neuen Diplomaten
■ Internationale Schule folgt dem Trend
Es gibt einfach Leute, die fallen durch die normalen Raster nationalstaatlicher Organisation hindurch. Dazu zählen die Manager multinationaler Konzerne, für die es ein Muß ist, Karriere-Etappen im Ausland zu absolvieren. Aber auch viele Sänger, Tänzer und Künstler sind potentielle Weltenbummler. Oder Wissenschaftler, die den Ruf an eine ausländische Universität nur zu gerne annehmen würden – wenn nur die gerade eingeschulten Kinderchen nicht wären und der Weg eben nicht in eine Hauptstadt führte, wo für den Diplomaten-Nachwuchs deutsche Schulen bestehen. Diese Menschen müssen sich mit den oft inkompatiblen Eigenheiten der nationalen Schulsysteme herumärgern, inklusive der Sprachprobleme. Oder sie bleiben eben der Kinder zuliebe im Lande.
Insofern ist die International School of Bremen nichts besonderes, auch wenn manche Elitenbildung oder das teure Schulgeld kritisieren mögen. Was für Kinder von Konsularbeamten in Städten wie Hamburg, München, Frankfurt oder Düsseldorf schon seit Jahrzehnten üblich ist, komm nach Bremen. Denn im Zeitalter der Globalisierung und des vereinten Europa wechseln eben viele Menschen die Länder wie früher nur die Diplomaten. Es gibt keinen Grund, warum eine Handelsstadt auf diese Entwicklung nicht reagieren sollte. Und wenn es die angekündigten Teilstipendien tatsächlich gibt, werden noch ein paar Anmeldungen hinzukommen. Joachim Fahrun
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