Kommentar: Für unser aller Omi
■ Pflege braucht geregelte Ausbildung
Es geht um die Zukunft. Um die Zukunft junger Menschen, die einen Beruf mit Aussicht auf einen Arbeitsplatz ergreifen wollen. Und um die Zukunft von Ihnen und mir und Ihren und meinen Eltern und Großeltern. Denn jemand wird sich um sie kümmern müssen, wenn sie alt und pflegebedürftig sind. Und an Omi wollen wir doch wohl am liebsten geschulte Fachkräfte ranlassen.
So weit sind die Wünsche der Menschen einleuchtend und klar. Umso weniger ist einsehbar, daß die Zukunft der Altenpflegeausbildung derart im Dunkeln liegt. Was ist das für eine Perspektive, wenn heute noch niemand weiß, wie ein neuer Ausbildungsjahrgang im kommenden Jahr finanziert werden kann? Die Bremer haben sich mit ihrem neuen Altenpflegegesetz vergaloppiert, die geplante Umlagefinanzierung ist rechtswidrig. Jetzt muß doch wieder Vater-Staat ran und die Fachschulen bezahlen.
Aber das Problem ist kein rein bremisches. Daß bei der Altenpflege-Ausbildung jahrelang keine bundeseinheitliche Regelung gefunden wurde, ist eine der zahlreichen Reformstau-Hinterlassenschaften der abgewählten Regierung. Doch eines ist klar: Die Berufsausbildung für diese anspruchsvolle Tätigkeit muß schnell ordentlich werden. Die Pflegekräfte verdienen diese Wertschätzung wie kaum ein anderer Berufsstand. Wenn Pflegearbeit eine Durchgangsstation bleibt, ist das nicht gut für unser aller Omi. Joachim Fahrun
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