Kommentar: HB auflösen!
■ BHV-Kennzeichen muß endlich her
Endlich! Bremerhaven ist auf deutschen Autobahnen nicht mehr der Wurmfortsatz der Freien und Hansestadt Bremen. Künftig fahren 61.000 Automobilisten Werbung für den Standort. Das schafft Identität und stärkt das Selbstbewußtsein. Jawoll!
Zumal es in Bremerhaven ohnehin brummt. Nach dem eigenen Auto-Kennzeichen und dem Umzug von Häfensenator Uwe Beckmeyer ins heimische Städtchen geht es nun auch voran mit dem Ocean-Park. Totgesagte leben eben länger.
Schade ist dabei aber nur, daß das einzige gesicherte Projekt ausgerechnet das Auto-Kennzeichen ist. Das hat das Bonner Verkehrsministerium so gut wie abgenickt. Der Ocean-Park hat dagegen noch ein Rest-Risiko von 50 Prozent. Das Überleben des Häfenressorts ist noch unsicherer, soll es doch unter Umständen ab der kommenden Legislaturperiode ins Wirtschaftsressort integriert werden. Und das sitzt vorerst noch ziemlich sicher in Bremen.
Was bleibt? Möglicherweise nur das nackte Auto-Kennzeichen! Darum muß man das BHV einfach unterstützen. Warum sich Bremen aber solange gewehrt hat und, so berichten Insider, sogar die verfassungsrechtliche Lage einer Ablehnung untersucht hat, läßt wiederum Böses ahnen. Sollte tatsächlich – so die BHV-Gegner – die Identität des Bundeslandes vom einheitlichen Kennzeichen abhängen? Dann hilft nur eins: auflösen! Jens Tittmann
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