Kommentar: 94 Prozent Perschau?
■ CDU präsentiert sich monolithisch steril
Hartmut Perschau wird vermutlich einmütig zum Spitzenkandidaten der CDU gewählt. Selbst seine internen Gegner, die gern Ulrich Nölle eine neue Chance gegeben hätten, haben keine andere Wahl, als für ihn zu stimmen: Die Partei präsentiert sich monolithisch und unbeweglich. Allerdings nicht aus einer Situation der Stärke, sondern aus Angst: Eigentlich müßte die empfindliche Niederlage bei den Bundestagswahlen Grund genug sein, über Ursachen zu diskutieren und über Konsequenzen. Das passiert vielleicht in Kungelrunden , aber nicht so, wie es einer demokratischen Partei gut anstehen würde: in der Parteiöffentlichkeit. Wenn der neue Spitzenmann und Finanzsenator die systematische Konkursverschleppung als Hoffnung für Bremen verkauft, werden die Delegierten klatschen müssen und den Finger an der richtigen Stelle heben.
Wie steril diese Machtmaschine ist, wird in diesen Wochen besonders deutlich im Gegensatz zu dem offenen Diskussionsprozeß in der Bremer SPD. Da werden an der Basis und von oben ihre altvorderen verdienten Veteranen in Frage gestellt, neue Köpfe kommen ins Spiel, neue Gesichter, neue Kräfte. Die SPD wagt einen Erneuerungsprozeß, obwohl sie es doch, vom Wahlergebnis gesehen, weniger nötig hätte.
Da werden Maßstäbe gesetzt auch für die kleinen Parteien. Die AfB hat gerade ihre Chance vertan. Klaus Wolschner
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