piwik no script img

KommentarBildung bankrott

■ Gigantomanie und Geiz gegen Geist

Was treiben die Bildungsplaner in Bremen eigentlich derzeit? Würde der Koalitions-Entwurf eines neuen Bremischen Hochschulgesetzes beschlossen, hätte Bremen mit einem Schlag eines der reaktionärsten Hochschulgesetze in Deutschland. Doch sehr durchdacht ist die Vorlage der Koalition nicht. Die Politiker orientierten sich an den Vorschlägen aus der Verwaltung, die zwischen unausgegoren und frech schwanken. Ist die Bremer Behörde von einem Gesetzentwurf überfordert oder soll Bremen zum Experimentierfeld für Konservative werden?

Auch bei den Schließungen der Schulzentren kann man sich nur an den Kopf fassen. Mit einem Federstrich werden zwei gut angenommene Schulen in den Boden gestampft. Die aufnehmenden Schulen sind in einem schlechteren baulichen Zustand als die, die geschlossen werden. Versprechen an die Schulen werden nicht eingehalten. Prognosen über steigende Schülerzahlen werden nicht beachtet. Und niemand weiß, ob Daimler-Chrysler genug Geld für das Holter Feld bezahlt, so daß mit dem Erlös der Bildungshaushalt saniert werden kann.

Nicht zu vergessen: Gleichzeitig gibt Bremen dreistellige Millionen-Beträge für die Förderung einer nicht-staatlichen Elite-Universität in Bremen-Grohn aus. Realitätsferne Gigantomanie regiert die Stadt. Christoph Dowe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen