Kommentar: Wahlkampf-Geschenk
■ CDU beschenkt Holter-Feld-Schüler
Viel Prügel hat sie einstecken müssen, Bremens Bildungssenatorin, aber letztlich hat sie sich doch durchgesetzt: Der böse Vorwurf des Wortbruchs hat den Finanzsenator offenbar bewogen, auf einen Teil des Verkaufserlöses zu verzichten, damit die 11. Klassen nicht kurz vor dem Abi die Schule und vermutlich auch die Lehrer wechseln müssen. Die Einnahmen fließen dem Bildungsetat zu, als wäre der Verkauf in diesem Jahr über die Bühne gegangen, die Behörde kann das Gebäude aber noch zwei Jahre nutzen – wie schön für die Senatorin, wenn sie das heute in der Zeitung liest.
Warum sagt ein Finanzsenator sowas nicht seiner Senats-Kollegin, bevor er es auf der Pressekonferenz ausplauert? Warum wird bei der Einladung zur Pressekonferenz nicht mitgeteilt – da hätte es auch die Bildungssenatorin vorher erfahren können – daß es auch um diese seit Monaten umstrittene Schule geht? Der Erfolg, das zeigt auch das Begleit-Erklärungsfeuer aus dem CDU-Haus, sollte als CDU-Erfolg in der Öffentlichkeit dastehen.
Und es ist auch ein CDU-Erfolg. Wir haben Wahlkampf, ganz einfach, und da will der Spitzenkandidat nicht nur immer für die schlechten Nachrichten zuständig sein. Da wird bei der Verkündung des Vulkan-Konkurs-Erfolges mal eben der bildungspolitische Erfolg ausgeplaudert. Ohne den Wahltermin wäre das Geschenk an die Schüler wirklich nicht durchsetzbar gewesen. Klaus Wolschner
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