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KommentarVor der Bruchlandung

■ Warum am Bau des A 318 die Träume Hamburger Wachstumspolitiker platzen

In ihrer Hoffnung sind sie unbeirrbar. Hamburgs rot-grüne Wachstumspolitiker, vor allem die roten unter ihnen, glauben unverdrossen an ihre Vision von der Hansestadt als Zentrum der europäischen Flugzeugindustrie. Träumen muß auch Politikern erlaubt sein, das geflissentliche Ignorieren von Warnsignalen aber führt zur Bruchlandung.

Die Entscheidung von Airbus, den kleinen Jet A  318 ab Herbst nächsten Jahres im Dasa-Werk Finkenwerder herzustellen, ist schon seit geraumer Zeit erwartet worden. Die verkürzte Version des in Hamburg gebauten A 319 am selben Ort zu montieren, ist logistisch und betriebswirtschaftlich sinnvoll.

Genauso naheliegend ist eine weitere Entscheidung: Das südfranzösische Toulouse erhält den Zuschlag für den Riesenvogel A  3XX und gibt an Hamburg zwecks Entschädigung den Bau des Mittelstreckenflugzeugs A  320 ab. Dessen Montage schafft zwar nicht ansatzweise die bis zu 4000 Jobs, die der Jumbo bringen soll, aber was von solchen vagen Versprechen zu halten ist, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein.

Hamburg kann und sollte sich weitere Mark und Mühe für Planungen und Vorbereitungen getrost sparen. Das Dasa-Werk muß nicht erweitert werden, das Vogelschutzgebiet Mühlenberger Loch kann erhalten bleiben, die Suche nach ökologischen Ausgleichsflächen kann abgebrochen werden.

Das mag zwar manchen aus süßen Träumen reißen. Dafür wäre es die Rückkehr zu einer realistischen Naturschutz-, Wirtschafts- und Strukturpolitik. Wäre ja so verkehrt nicht.

Sven-Michael Veit

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