Kommentar: Scherf zuliebe
■ Umfrage sieht absolute SPD-Mehrheit
Die Wähler sind gemein. Wenn man der Umfrage der Universität Glauben schenken darf, dann werden sie am Wahltag das tun, was Henning Scherf um keinen Preis wollte: Sie werden ihm die absolute Mehrheit bescheren. Er müßte im Grunde zurücktreten, weil er sein Wahlziel nicht erreicht hat. „Ich brauche die Schwarzen“ hatte er gesagt, die SPD allein hält er nicht für regierungsfähig.
Selbst mit den Grünen zusammen wäre es bequemer: Die Opposition aus Handelskammer und CDU würde sich wieder auf die Grünen einschießen und der Landesvater könnte hin und wieder ein koalitionspolitisches Machtwort sprechen.
Aber allein die Verantwortung tragen und die SPD-Ortsvereine wieder an der Politik beteiligen müssen – eine Horrorvorstellung! Scherf hatte einiges dafür getan, um das zu vermeiden. Die SPD als Partei hat er zur äußersten Zurückhaltung im Wahlkampf verdonnert, es gibt keine SPD-Plakate mit Wahlversprechen. Stattdessen hängen überall die eher bläßlichen Plakate mit dem nachdenklichen Scherf-Kopf. Auf die Attacken der CDU, daß Scherf im Grunde nur CDU-Politik mit seinen freundlichen langen Armen garniert, antwortet Scherf nicht – klar, man soll die vier tatkräftigen Männer wählen. Und nun droht dies!
Jetzt hilft nur eines: Die wahren Scherf-Anhänger starten einen Aufruf „Wählt nicht Scherf – Scherf zuliebe!“ Klaus Wolschner
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