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KommentarKeine Enthaltung!

■ Kosovo entscheidet Wahlausgang

Vor allem der ohrenbetäubende Lärm wird den Menschen in Erinnerung bleiben, die gestern auf den Marktplatz gekommen waren, um Schröder zu hören. In der heißen Phase des Wahlkampfes geschieht in Bremen, was bislang vermißt wurde: es wird laut.

Der Lärmpegel steigt wegen des Krieges im Kosovo – und nicht wegen der Unzufriedenheit mit bremischer Kommunalpolitik. Fünf Tage vor der Wahl wird nicht nur die SPD, sondern werden auch die Grünen erneut daran erinnert, was am Sonntag für viele Menschen in den Kabinen entscheidend ist: Der Krieg. Nicht der Zustand der Schulen. Nicht die Sanierung des Landes. Nicht die Großprojekte. Nicht die Arbeitslosigkeit. Nein: das Kosovo.

Die kommunalen Ableger der zwei Regierungsparteien waren lange Zeit auf Tauchstation, um sich ihre Meinung zum Krieg zu bilden. Kein Wunder, daß Schröder sich die Kritik der Kriegsgegner anhören muß – die Kommunalparteien standen lange Zeit für eine politische Debatte nicht zur Verfügung.

Entäuschte Kriegsgegner, die nicht zur Wahl gehen, könnten mit ihrer Enthaltung am Sonntag eine erneute Große Koalition besiegeln. Dann ist der Bremer Ofen ganz aus. Kommt Rot-Grün in Bremen, gewinnt die neue Regierung ihre Handlungsfähigkeit im Bundesrat zurück. Die Alternative: Die alten Machthaber können weiterblockieren. Ist das eine Wahlenthaltung wert? Christoph Dowe

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