Kommentar: Viel Shop, wenig Space
■ Schlechte Karten beim EU-Kommissar
Wenn die Stadtgemeinde Bremen nicht mehr wie geplant die Space-Park-Immobilienfonds auch direkt mit Subventionen unterstützen darf, dann liegen die Folgen auf der Hand: Das Einkaufszentrum des Space Parks wird größer, der Entertainment-Teil billiger werden müssen. Dieser Trend ist schon lange sichtbar, auch wenn Planer immer wieder mit Amerikanismen aus der Raumfahrt blenden.
Das Unlautere war in dem Projekt schon angelegt, als der Wirtschaftssenator 1994 – damals hieß er Claus Jäger (FDP) – davon sprach, der gesamte Space-Park sollte privat finanziert werden. Der hätte den Verdacht, hier gehe es um ein Einkaufszentrum, aus Stadt-entwicklungs-Sicht empört von sich gewiesen. Bremens Raumfahrt-Adresse, die Dasa, sollte als großer Partner gewonnen werden und für die Seriosität des Projektes bürgen. Aber die Dasa, für die jeder Space Park unbezahlbare Reklame machen würde, hat von Anfang an dankend abgewunken aus der klaren Erkenntnis, dass es hier um ein dauerhaftes Subventions-Projekt gehen würde.
Drei Jahre später schloss sich der neue Wirtschaftssenator Josef Hattig dieser Erkenntnis an und öffnete die Scheunentore für ein großes Einkaufszentrum. Wenn es jetzt darum geht, für ein Einkaufszentrum mit nicht abgrenzbarem Space-Anhängsel die höchsten Fördersätze genehmigt zu bekommen, wird der EU-Wettbewerbskommissar dreimal hinschauen. Klaus Wolschner
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